DSC 1420

Zusammen ist man weniger allein: Martin Stiens (vorne v. l.), Patrick Wesemann, Johannes Venne, Friedhelm Karger, Michael Kaupmann, Thomas Bartels und Antonius Lüke sowie (hinten v. l.) Stefanie Koch, Anne Wiemeyer, Klaus Köller, Gaby Köller und Elke Karger arbeiteten am ersten gemeinsamen Karnevalswagen der Oelder Schützenvereine.

Beim Wagenbau ist der Weg das Ziel

An einem verregneten Nachmittag huschen immer mehr Leute in eine Lagerhalle - die Kragen weit ins Gesicht gezogen. Im Innern erhellen sich die Mienen. Ein kurzes Händeschütteln, dann geht es ans Werk. Seit November arbeiten mehrere Männer und Frauen am Karnevalswagen aller Schützenvereine.

„Die Toilette ist undicht“, schreit jemand aus der Ecke in der Lagerhalle, in der das närrische Gefährt steht. Auch dieses Problem ist mittlerweile behoben. Am Freitag war die TÜV-Abnahme. „Ohne Siegel können wir nicht los“, sagt Michael Kaupmann, aktueller König der Schützengesellschaft Oelde. Doch sie können los – der TÜV gab dem Wagen seinen Segen.

Jeden Mittwoch ab 17 Uhr trafen sich in den vergangenen Wochen mal mehr, mal weniger Mitglieder der Schützenvereine, um jeweils zwei bis drei Stunden zu hämmern, zu streichen, zu basteln und zu schrauben. Dabei ist der Weg das Ziel. Denn allen Beteiligten geht es nicht ausschließlich darum, einen prachtvollen Wagen zu bauen, der beim Karnevalsumzug in Sünninghausen am Sonntag, 10. Februar, für Aufsehen sorgen soll. Fast eine ebenso große Rolle spielt das Gemeinschaftsgefühl. „Die Schützenvereine arbeiten schon länger zusammen“, erklärt Martin Stiens, ehemaliger König der Schützengesellschaft. „Aber mit dieser Aktion wollten wir die gute Zusammenarbeit festigen.“

„Je näher der Termin des Umzugs rückt, desto mehr Leute kommen“

So trägt jeder seinen Anteil bei, egal ob der nun groß oder klein ist. Schützengesellschaft, Schützengilde, Landwirtschaftlicher Schützenverein Ahmenhorst oder die Schützenvereine St. Hubertus Oelde, Sünninghausen und Stromberg – die Mitglieder ziehen an einem Strang und lernen sich beim gemeinsamen Werkeln besser kennen. „Und je näher der Termin des Umzugs rückt, desto mehr Leute kommen“, sagt Martin Stiens.

Und weiter: „Es ist natürlich gut, dass wir viele Handwerker mit an Bord haben.“ Während die Männer also für den technischen Part zuständig waren, kümmerten sich die Frauen um den kreativen Teil. „Jeder macht das, was er am besten kann“, sagt Thomas Bartels, Ex-König der Schützengilde. Jetzt sehnen die Schützenbrüder und -schwestern den großen Tag herbei und den Umzug in Sünninghausen. Dann werden die aktuellen Schützenkönige sowie die aus den vergangenen beiden Jahren den geschmückten Wagen besteigen und getreu ihrem Motto Kamelle in Richtung jubelnder Menge werfen. Die Devise lautet: „Schützen treffen Jecken“.